Portrait
Meine Beziehung zur Musik

Musik bestimmte mein Leben schon seit den frühen Kindertagen. Mehrere Familienangehörige im ländlichen Tirol waren lokale Größen im Volksmusikbereich, mein Großvater einer der letzten Harfenbauer in Österreich. Mit 9 Jahren erlernte ich mit Mandoline mein erstes Instrument, Gitarre, Klavier und Schlagzeug sollten folgen. Im Zuge der Pubertät wechselte mein Geschmack zur Pop- und Rockmusik der Siebziger Jahre.
Als ich sechzehn war, stellte ich Kontakte zu Embryo und Schneeball-Rekords her (der ersten deutschen Independent Firma), für die ich verschiedene Konzerte in kleinen Städten veranstaltete. Das „UmmiGummi“-Kulturhaus in Lienz war ein nachfolgendes Resultat meiner Veranstaltertätigkeit von damals.
Mit 17 verließ ich Österreich, um mit meiner eigenen Jazz/Rock-Gruppe „Zwitschermaschine“ als Schlagzeuger herumzuziehen. Nach Auflösung der Band kam ich auf den Folk-Trip, entdeckte meine eigene Stimme und arbeitete auch mehrere Monate an einer Veröffentlichung, die aber letztendlich nicht realisiert wurde.
Weil das Lebenskünstler-Element übernommen hatte und ich die nächsten Jahre fast ausschließlich in der Weltgeschichte rumsegelte, rückte die Wichtigkeit von Musik für mich sehr in den Hintergrund. Gitarrespielen auf der Straße hat mir aber in besonders abgebrannten Zeiten öfters die Existenz ermöglicht (unter anderem in Griechenland und Japan). Punk und New Wave hatten mich nie erreicht, und der erste neue musikalische Kontakt ergab sich erst wieder ab 1985 auf den EBM- und später Acid House – Parties in Goa unter starkem LSD-Einfluß. Eine Sinnkrise mit 30 ließ mich schließlich wieder in Deutschland sesshaft werden. 1991 kaufte ich einen Atari mit Cubase-Programm und einen Yamaha SY-77, um einfach für mich selbst Musik zu machen.




Durch den Erfolg des KitKatClub war es mir vergönnt, mein Musikstudio weiter auszubauen und es entstanden zusammengenommen mehrere Stunden Musik, die alle auf Midi programmiert waren (ein Teil dieser Stücke kam auf das „grüne“ Album). Dann erfolgte wieder eine Unterbrechung des Musikschaffens, weil die Vergrößerung des Clubs mit mehrmaligem Umzug in verschiedene neue Locations und die Gründung meines Gonzo-Porn-Labels „Subway-Innovative ProdActions“ meine ganze Aufmerksamkeit erforderte.
Seit November 2002 arbeite ich mit Charly Bainsky als Ton-Ingenieur zusammen, mit dem das ganze hier vorgestellte Material erarbeitet wurde. Ursprünglich wollte ich nur mein bisheriges, auf Midi gespeichertes Material mit aktuellen Sounds tontechnisch perfekt abmischen. Weil ich aber im Jahre 2003 in einem meiner Pornospielfilme einen Rockstar darstellte, dachte ich mir, dieser Rockstar braucht auch einen Hit, und so produzierte ich nur für diesen Film „Ballad of a dying man“ mit Gesang (siehe Album Grün), eine Komposition aus meiner Spätjugendzeit. Weil mir die Wiederentdeckung meiner Stimme soviel Spaß gemacht hatte, besang ich in der Folgezeit sämtliche bisher produzierten Stücke (Album „Be a goD & not a Dog“) und auch mehrere Stücke aus meiner Vergangenheit, die ich in meinen Straßenmusikerzeiten zum Besten gab (Album „Dedications to the past“).
Gleichzeitig begann sich Charly Bainsky, der ursprünglich aus dem Band-Live-Tontechnikerbereich kam, immer mehr mit Clubsounds zu beschäftigen und für neue Songs Basis-Grooves vorzubereiten, an denen ich dann mit Herzenslust herumarrangieren konnte. Das hatte den musikalischen Vorteil, meine rigide Grundeinstellung, nicht eingeordnet werden zu wollen, auf soliden und gefälligeren Boden zu stellen (Album „A poison tree“).



Kurzbiographie Simon Thaur
Gezeugt 5. 8. 1959 um 10.30 im Kuhstall irgendwo im österreichischen Kärnten
Geboren am 14. 5. 1960 um 22.32 Uhr, seit 1993 in Berlin lebend
- 1977-1991 konstante Reisen, u.a. sechs Jahre Asien, während dieser Zeit Erwerb als Musiker, Comic-Artist, Astrologe, Mundräuber und Schnorrer
- 1983-1990 Entwicklung eines eigenen Astrologie-Systems, schrieb darüber vier Bücher (bisher unveröffentlicht)
- 1988-1990 Sex-Guru einer Reisekommune
- 1994 Gründung des KitKatClub in Berlin
- 1999 Gründung desGonzo Porno-Labels „SubWay Innovative ProdActions“
- 2003 Gründung des Kit Kat-Musikstudios mit Charly Bainsky
- 2006 My Space und SimonThaur.de
- Philosophisch-ideell-dynamische Aussage:
„Sei du selbst (Authentizität) 24 Stunden am Tag“ - Praktisch-real-statistische Aussage: „Kampf den alltäglichen Widerständen“
- Künstlerische Aussage 1: „Alles Kopfwixe!“
- Künstlerische Aussage 2: „Just for Fun!“
Biography Charly Bainsky

Geboren 1965 in München, dreisprachig in Brasilien aufgewachsen. Seit 1989 in Deutschland sesshaft und schwer beschäftigt als Srtudiomusiker für unterschiedliche Bands sowie als Produzent und Techniker. Die Kooperation mit Simon Thaur startete 2002.
The future will hold some independent r&b and hip hopproductions
Meinungen von anderen
Simon Thaur war immer ein Music Lover. Er stammt aus einer österreichischen Musikerfamilie, haute mit 16 Jahren von zu Hause ab und begab sich auf eine 14jährige Weltreise ohne festen Wohnsitz, die ihn u.a. nach London, Italien, Griechenland, Indien, Griechenland, Japan führte. Dann kehrte er nach Europa zurück, lernte seine Lebensgefährtin Kirsten kennen und gründete mit ihr den KitkatClub Berlin und die Filmproduktionsfirma Subway Innovative Production. Der KitkatClub hat nunmehr sein 12jähriges Jubiläum gefeiert und gilt in der wilden Clublandschaft Berlins immer noch als Unikum, als Treffpunkt sexuell freizügiger Geister und als einer der ekstatischsten Clubs Europas, wenn nicht der ganzen Welt.
Mit Subway Innovative hat Thaur über 200 pornografische Meisterwerke erschaffen, in denen vielfach Grenzen überschritten werden und die in der Pornohistory Europas Meilensteine gesetzt haben. Seit 2003 suchte Thaur eine neue Herausforderung und widmete sich mit dem Aufbau der KitKatStudios seiner großen Liebe – der Musik und einem unvergleichlichen Sound, den es so noch nicht gab. Was für seine Filme gilt, gilt auch für seine Musik: Grenzen überschreiten, Schubladen nicht nur aufzureißen, sondern zusammenzuwerfen und einen ganz eigenen Stil zu entwickeln. Sein Sound ist eine Fusion aus Gitarrenriffs, technoiden bis tranceigen Soundpattern aus allen Genren elektronischer Musik und nicht zuletzt seiner einzigartigen Stimme, die man wohl einfach unter 1000 verschiedenen heraushören kann. Mal gibt Thaur den „Dominator“, mal den „Poeten“, mal den verführerischen „Magier“, mal das „Ironie-Genie“, manchmal den „Ankläger“ und immer auch den begnadeten Entertainer, der einen in seinen Bann zieht und in seine Welt entführt und nicht mehr loslässt.
Text: Jürgen Laarmann